Castrol Judenburg-Pölstal Rallye 2007:
Hallo Freunde, nachstehend mein Bericht von der BOSCH und CASTROL Juden-burg. Leider stimmt der Sager: Was lange währt wird ... auch nicht besser ;-) immer noch. Ich behalte leider meinen ungeliebten Rhythmus nur noch von jeder zweiten Rallye zu berichten bei, deshalb nur einen kurzen Rückblick auf die Bosch im schönen Wechselland. Nach der Lavanttal war natürlich weiterhin Punkte sammeln angesagt. Dass dies ein wenig leichter werden würde als geplant, konnte niemand voraussehen.


Hermann Gassner „musste“ in Deutschland fahren, Achim Mörtl sagte ab und dass sich Willi Stengg beim Shake down auf seiner Haus- und Hofstrecke weg-feuern würde war ja nicht wirklich vorhersehbar. Also war grübeln angesagt. Punkte abholen und ja kein Risiko eingehen? Wer mich kennt weiß, dass dies nicht mein Stil ist und dass mir das Schnellfahren (leider) viel zu viel Spaß macht. Raimund wollte mir zwar meine Illusionen austreiben, dass wir mit den Gruppe A mithalten können, aber ich war wie immer optimistisch (speziell dass es „bei Bedarf“ ja regnen würde). Nach zwei Prüfungen hatte ich ein langes Gesicht. Wir gurkten auf dem ungewohn-ten 6. Platz herum. Ok, von der Papierform her gehören wir bei trockenem Asphalt dort hin, aber da sich Raimund wirklich lang gemacht hatte und den 9er richtig ausgepresst hat, war ich dennoch ein wenig „schmähstad“. Gott sei Dank kam ja dann 2x Rohrbach – Eichberg. Schon bei der Zieldurchfahrt des ersten Runs konnte ich mich nicht beherrschen und habe in das Micro gejubelt. Am Ende des ersten Tages waren wir in Führung und die Welt wieder in Ordnung. Auch am zweiten Tag haben wir uns nach Kräften gewehrt, wir wollten Andi Waldherr keinesfalls passieren lassen. Dass Franz Wittmann jr. am Nachmittag in Führung ging und auch gewann hat uns nicht im Mindesten gestört, da er ja sowieso im Gruppe A keine Punkte bekommt. Also Punktemaximum für uns und ein Nuller für die meisten unserer Konkurrenten.

Doch nun zur CASTROL. Kurz vor der Rallye gab Achim Mörtl seinen Rückzug aus der laufenden Meisterschaft (oder vom Motorsport?) bekannt. Hermann „durfte“ schon wieder in Deutschland antreten. Wenigstens hatte Will Stengg seinen neuen Evo 9 wieder aufgebaut. Es war klar, wenn es trocken ist/bleibt, dann werden die Kit Cars und die Gruppe A zumindest am ersten Tag auf und davon fahren. Wir haben erst am Mittwoch Nachmittag mit der Besichtigung begonnen und dabei festgestellt, dass uns der Schotter in der Tauern-Windpark Prüfung abhanden gekommen ist. Diese 4 Kilometer bergab waren in meiner Kalkulation ganz wichtig um die Kit Cars zu schlagen. Der Veranstalter hatte nach einigen Beschwerden unserer Kollegen diesen Teil kurzerhand gestrichen. Na gut, jetzt wird es noch schwieriger.

Am Freitag wurde mit der Gaberl begonnen. Das ist eine breite Bundesstrasse berg-auf, glücklicherweise geht der Schlussteil wenigstens noch einige Kilometer winkelig bergab. Dass wir auf dieser Prüfung von Andi Waldherr nur eine halbe Sekunde pro Kilometer ausfassten führe ich darauf zurück. Somit lagen wir noch im Marschplan für die gesamte Rallye *grins*. Dass ab der zweiten Prüfung unser Teamkollege Ma-rio Saibel sein Feuerwerk im Gruppe A begann abzubrennen kam nicht unerwartet. Wir probierten den ganzen Tag nur ja nicht zu viel Zeit auf die Beiden zu verlieren, Raimund hielt sich trotz leichter Grippe sehr wacker. Ich kenne ihn sehr gut, ich sah wie sehr er mit Magenkrämpfen und Fieber kämpfte. Hut ab - kein Wort der Klage, auch nicht im Auto. Somit lagen wir nach einem „big Moment“ im letzten Durchgang auf dem dritten Platz mit überraschend geringem Rückstand auf die Führenden.

Am Samstag früh wurde eine neue Prüfung bei Oberwölz gefahren. Diese war, sagen wir mal ziemlich Kit Car tauglich. Erst am Nachmittag standen noch einige gemischte Prüfungen auf dem Programm bei denen wir uns klare Vorteile gegen den Golf aus-rechneten. Umso schöner war es, sich bereits am Vormittag auf den Asphaltprüfun-gen an Andi vorbei zu pressen. Mario hingegen setzte sich erwarteter Weise Se-kündchen für Sekündchen von uns ab. Insgesamt tat das der Stimmung aber keinen Abbruch, im Gegenteil. Ich freue mich wirklich, dass schön langsam wieder im Zirkus ein Zusammengehörigkeitsgefühl auftaucht wie ich es aus der Vergangenheit von Haider, Fischer, Wiedner usw. (also die guten alten Zeiten *grins*) kenne. Ich hoffe, dass das so anhält. Der Schmäh läuft, man(n) steht zusammen lacht und amüsiert sich und auf der Strasse wird Gas gegeben. So soll’s sein.

Am Nachmittag zogen Wolken auf, es schien doch noch ein Gewitter im Anzug. Dann überstürzten sich die Ereignisse. Das Auto von Mario gab schon seit Vormittag im-mer mehr Rauchzeichen von sich, der Motor schien irgendwie in Mitleidenschaft ge-zogen. Im Rundkurs Pöls stand plötzlich Andi Waldherr mit offener Motorhaube. Als im nächsten und letzten Umlauf auch noch Mario ausfiel, waren wir plötzlich und un-erwartet Gesamtführende. Das tat mir für beide leid, hatte jeder der Beiden doch eine blitzsaubere Vorstellung gegeben. Der Wolkenbruch kam pünktlich zur letzen Prü-fung, der Veranstalter hat diese daher aus Sicherheitsgründen neutralisiert. Somit wurden wir letztlich statt Zweiter Sieger. Willi Stegg und Beppo Harrach konnten mit uns aufs Treppchen. Wieder Punktemaximum, so lässt es sich angenehm in die Sommerpause verabschieden.

Unsere Sabelt-Overalls durften genauso wie unser wackeres Auto wieder eine Sekt-dusche über sich ergehen lassen. Ich hoffe es folgen noch viele weitere. Hier muss ich mal eine Lanze für unseren Carchief Schmiedi (Gerhard Schmiedberger) und die Mannen von BRR brechen. Es ist unglaublich was für ein gutes Auto die gebaut haben, nicht die geringste Kleinigkeit trat auf. Hut ab – Burschen!

Also, bleibt uns gewogen! Vielleicht sieht man sich Anfang September im schönen Wechselland,
Euer Thomas