OMV Rallye Waldviertel 2006 Thomas Zeltner:
Hallo Freunde, ich melde mich endlich wieder einmal mit einem Bericht. Dieses Jahr ging es beruflich dermaßen rund, dass ich in allen Bereichen kürzer treten musste. Ihr habt aber dennoch mitbekommen, dass Ruben und ich nur ein Schmalspur-programm bestreiten konnten. Ursprünglich waren neben der Lavanttal, die Thüringen und das Waldviertel geplant. Und erstens kommt es anders und zweitens eh schon wissen.



Wir planten kurzfristig von der Thüringen auf die Admont um. Fahrerisch sind die Prüfungen anspruchsvoll und wir wollten mit unserem „alten“ EVO 7 noch ein, zwei gute Resultate einfahren. Aber erstens kommt es anders und zweitens eh schon wissen. Wie im Lavanttal lies uns kurz vor Ende das Mitteldiff im Stich. Da Ruben auch noch in der Lausitz antreten wollte (und das auch mit einem hervorragenden 4. Gesamt abschloss) war das Budget mehr oder weniger (ich würde sagen leider eher mehr *grins*) verbraucht. Daher entschloss sich Ruben schweren Herzens auf das Waldviertel zu verzichten.

Als Raimund davon erfuhr, rief er mich an. „Du hast sowieso Urlaub geplant, Bernhard wird vermutlich in Zukunft mit Franz jun. fahren, also lass uns gemeinsam das „neue“ Experiment angehen!“ Neues Experiment? Ach ja, er wird in Zukunft in der Gruppe N antreten. Dass ich mir das auf meine alten Tage noch antun soll? Was soll’s Auto fahren kann der Mundl mit allem was vier Räder hat und ungefähr gerade aus fährt. Ich lies es mir natürlich nicht nehmen und war bereits beim Roll out dabei. Meine Mundwinkel sollen dabei laut Hörensagen bis zu den Ohren gereicht haben. Es war sehr viel versprechend.

Doch nun zur Waldviertel Wir freuten uns wieder auf die berühmten Schotterprüfungen im Langauer Forst, dieses Jahr war der Schotteranteil sogar auf über 80 Prozent angehoben worden. Endlich wurde auch wieder die ultrageile schnelle Schotterpassage nach Dietmans im Zuge der Hollenbach gefahren. Ich bin diese Prüfung ja schon früher mit Georg Fischer sehr zügig bereist. Ich reiste diesmal am Dienstagabend an, da der Veranstalter das Befahren der Prüfungen auf insgesamt dreimal am Mittwoch und Donnerstag limitiert hatte. Es war klar, dass wir hier im Wald mit unglaublichen Geschwindigkeiten unterwegs sein werden. Auch die neue Schotterprüfung bei Gföhls ist unglaublich anspruchsvoll. Gratulation an den Veranstalter zur Streckenauswahl.

Freitagmittag ging es dann endlich im Raum Horn los. Wir orientierten uns mal an den „neuen“ Gegnern. Da Hermann Gassner noch um seine Chance um den Gruppe N Titel kämpfte, war klar, dass er gleich ein verschärftes Tempo vorlegen wird. Im Ziel waren wir knapp hinter ihm und wussten, dass das so schon passen wird.

Nach der ersten Rund verschärfte Raimund das Tempo ein wenig – und schon kam die erste Gruppe N Bestzeit dabei heraus. Bis zum Abend hatten wir uns hinter Benik im WRC eingenistet, der zweite Platz Gesamt war für uns mehr als in Ordnung. Somit konnten wir beruhigt schlafen gehen. Sagte ich beruhigt? Na ja wenigstens halbwegs beruhigt, unser neues Display im Auto hatte uns angezeigt, das der Druck im Mitteldiff Besorgnis erregend abgenommen hatte.

Am nächsten Morgen begann Raimund mit einer Serie von Gruppe N Bestzeiten den Vorsprung auszubauen. Ich zog innerlich den Hut, da das Differential immer mehr zu spinnen begann und die Drifts teilweise nicht nur abenteuerlich quer sondern auch nicht vorhersehbar waren (einige Böschungen in Hollenbach können davon berichten). Raimund zeigte hier wahre Größe, anstelle zu lamentieren und zu jammern machte er das Beste daraus. – Wir sind da um Spaß zu haben, den lassen wir uns auch von einem teilweise spinnenden Diff nicht nehmen.

Als wir allerdings am Nachmittag in die erste Prüfung vom Langauer Forst starteten und uns das Heck bereits in der dritten Kurve zu überholen drohte, machte ich doch ein Blick nach links. Sitzt da wirklich Raimund oder hat Ruben sich heimlich in das Auto gesetzt? Lach, keine Sorge – es war schon der Raimund, aber nun hatte das Diff endgültig keinen Druck mehr und der Schotter war auf den ersten 5 Kilometern extrem rollig. Gott sei dank hatten unsere Burschen beim Service auch die Seitenscheiben geputzt, so lässt es sich doch auch auf die vor uns liegende Strasse sehen. Trotzdem wir einige Big moments erlebten, ich habe den Ritt im Forst ungemein genossen. Weniger lustig waren die langen Pausen und die teilweise knappen Etappen, hier hoffe ich, dass der Veranstalter nächstes Jahr noch etwas verbessert. Aber Alles in Allem was für ein Fest!!! Ich denke, für die Zuschauer war die diesjährige Waldviertel wieder ein Hammer. Ich freue mich bereits auf 2007!

Vielleicht sehen wir uns ja dort bei der einen oder anderen Rallye, bleibt uns gewogen und

Keep on drifting.
Euer Thomas