Happy End im Schneebergland: "Mundl" siegt 0,2 s vor Stohl:
5. Sieg im 5. Rennen 2010 - 8. Titel in Serie!
Raimund Baumschlager sprengt im österreichischen Rallyesport alle Grenzen. Mit Kopilot Thomas Zeltner feierte der Remus-Pilot im BRR Skoda Fabia S 2000 am Wochenende den fünften Sieg im fünften Lauf zur österreichischen Staatsmeisterschaft 2010. Damit sicherte er sich nicht nur vorzeitig das Championat 2010, sondern fixierte mit seinem achten Titel in Serie, seinem zehnten insgesamt, einen Fabel-Weltrekord. Für Thomas Zeltner war es der fünfte Titel mit Baumschlager, sein insgesamt siebenter, was ihn ebenfalls zum alleinigen Rekordhalter in Österreich macht
Dabei passte die Rallye so gar nicht in das Konzept von Baumschlager/Zeltner. Da der BRR Skoda Fabia am Donnerstag rennfertig beim WM-Lauf in Finnland am Start stehen muss, war die Zielvorgabe klar. Nach einem furiosen Auftritt von Beppo Harrach mit sechs Bestzeiten lag der schaumgebremste Baumschlager mit einem Rückstand von 35,5 Sekunden auf Platz 2. „Ich habe wirklich nichts riskiert und bin sehr vorsichtig gefahren, das haben alle gesehen. Trotzdem wäre ich fast abgeflogen. Vorsichtig zu fahren ist sehr schwer, das geht mit dem Skoda Fabia S 2000 fast nicht, das Auto funktioniert nur bei voller Attacke optimal“, erklärte Baumschlager, der gespannt in den 2. Tag ging, weil er fest daran glaubte, dass „draußen wer Probleme bekommt“. Es kam anders.
Auf den ersten beiden Sonderprüfungen des Tages kam er jeweils auf die dritte Zeit. „Die geschnittenen Slicks waren nicht ganz optimal, zu wenig geschnitten, dann streikte die Gegensprechanlage und Baumschlager fiel auf den dritten Platz in der Gesamtwertung hinter Harrach und Stohl zurück. Auf SP 10 und 11 war er dann jeweils Schnellster. Harrach wurde nach verbotenem Reifenwechsel (nicht in der angegebenen Wechselzone) mit einer Strafminute belegt, so dass Baumschlager die Führung übernahm. „Ich bin schneller gefahren, weil ich durch die Entscheidung eine Chance auf den Sieg gesehen habe. Mehr trau` ich mich nicht mehr“, zog Baumschlager für sich selbst eine Grenze. Auf den letzen drei Sonderprüfungen des Tages blieb Baumschlager mit zweiter, dritter Zeit auf Schlagdistanz, ehe es auf der abschließenden Prüfung Haraseben noch ganz eng wurde. Stohl fuhr seine sechste Bestzeit und kam noch bis auf zwei Zehntelsekunden an Baumschlager heran, der noch einmal auf die zweitbeste Zeit kam.
„Ich bin froh, dass es vorbei ist. Die ganze Rallye war ein Auf und Ab. Ich musste das Auto heil ins Ziel bringen. So Auto zu fahren macht überhaupt keinen Spaß. Jetzt ist mir ein großer Stein von Herzen gefallen, das mir bei jedem Querstehen fast in die Hose gerutscht ist. “
Thomas Zeltners Bilanz: „Es war eine der verrücktesten Rallyes die ich je gefahren bin. Das Endergebnis freut mich ungemein, weil wir bereits in Admont völlig frei fahren können. Ich hoffe, dass wir dort den Fans eine ordentliche Show bieten können. Die Schneebergland Rallye hat sich auf Anhieb perfekt in die österreichische Meisterschaft eingefügt und glänzte durch tolle Sonderprüfungen. Ich hoffe, dass es diese nächstes Jahr wieder gibt.“
Übrigens: Der frühzeitige Titelgewinn Baumschlagers 2010 innerhalb von 106 Tagen ist auch rekordverdächtig.
Als Teamchef freute sich Baumschlager besonders über die Leistung von Gerwald Grössing, der im BRR Bioethanol Mitsubishi Evo IX Vierter wurde. „Hut ab vor Gerwald, er ist sensationell gefahren, trotz seiner Bürde als Mitveranstalter. Hut ab und Dank auch an mein Mechanikerteam, das perfekt gearbeitet hat.“
Schneebergland Rallye, Endstand:
1. Baumschlager/Zeltner (Skoda Fabia S 2000) 1:25:23,4
2. Stohl/Minor (CNG Mitsubishi Evo IX) +0,2
3. Harrach/Schindlbacher (Mitsubishi Evo IX) +49,4
4. Grössing/Watzl (BRR Mitsubishi Evo IX) +1:33,5
5. Waldherr/Ettel (VW Polo S 2000) +1:57,9